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SAKRAMENT | Texte | Taufe

Sakrament

Das Wort Sakrament bezeichnete im weltlichen Bereich ursprünglich den „Fahneneid der Soldaten“ oder eine Geldsumme, die bei einem Prozess als Kaution gestellt wurde.

In der lateinischen Bibel wird statt “Sakrament” das aus dem Griechischen kommende Wort “Mysterium” benutzt und bekommt damit die Grundbedeutung “Geheimnis“.

Theologen sagen, Jesus Christus sei in seinem Wort, seinen Handlungen und seiner Person das Ur-Sakrament der Menschenliebe Gottes. In demselben Sinn ist auch die Kirche Sakrament (Theologen nenne sie das Grund-Sakrament); d.h.: Die Kirche hat den Auftrag, die Menschenliebe Gottes zu verkünden und zu tun. Dies entfaltet sich in einzelnen Zeichenhandlungen, den Sakramenten.

An der Spitze stehen Taufe und Eucharistie, die auch von den evangelischen Kirchen als Sakrament anerkannt werden. Gemeinsam mit der Ostkirche hält die katholische Kirche an sieben Sakramenten fest:  Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Ehe, Priesterweihe, Krankensalbung. Die Taufe ist die Voraussetzung für den Empfang der anderen Sakramente.

Quelle: Dorn, Anton Magnus; Eberts,Gerhard (Hrsg.),
Redaktionshandbuch Katholische Kirche, München 1996

Sichtbare und hörbare Zeichen für das Wirken Gottes

Man bezeichnete früher die Sakramente gern als “Gnadenmittel” oder “Heilsmittel” der Kirche; das war ganz gewiss richtig. Aber da klang etwas an von Dinglichem und Automatischem: Einer “spendet”, ein anderer “empfängt”; und in diesem Austausch von Geben und Empfangen wird Gnade weitergegeben.

Man konnte auch genau umschreiben, was zu einem Sakrament gehört: Äußere ZeichenInnere GnadeEinsetzung durch Jesus Christus. Aber da fing die Schwierigkeit schon an; denn für einige Sakramente haben wir kein ausdrückliches Einsetzungswort Jesu (z.B. Firmung), bei anderen Sakramenten gibt es kein deutliches äußeres Zeichen (z.B. Ehe); ein Ritus hingegen, der alle drei Voraussetzungen bestens erfüllt, ist kein Sakrament: die Fußwaschung!

Heute wird gern mit den Begriffen “Zeichen” oder “Symbol” erschlossen, was die Sakramente sind: Sichtbare und hörbare Zeichen für das unsichtbare Wirken Gottes unter uns. Deshalb nennen wir Christusdas “Ur-Sakrament”: In seiner Menschwerdung ist der unsichtbare Gott sichtbar, hörbar, greifbar in unsere menschliche Geschichte eingetreten; er ist das Sakrament schlechthin. Die Kirche setzt dieses sakramentale Zeichen fort, wir nennen es das “Grund-Sakrament”: Wo Menschen sichtbar und hörbar in Jesu Namen versammelt sind, wird der unsichtbare Christus in sichtbarer Gemeinschaft gegenwärtig.

Indem Jesus Christus Menschen zusammenführt und dadurch Kirche schafft, wird sein Wirken in dieser Welt fortgesetzt. Dies “Kirche-Sein”wird nun in einzelnen Sakramenten konkret vollzogen. So wie Jesus sichtbares Zeichen Gottes ist und wir die Kirche diese Sichtbarkeit des Unsichtbaren weiterführt, ist in den sichtbaren Zeichen und Gesten der Sakramente und in den deutenden Worten Gott selbst am Werk als der sich den Menschen liebevoll Offenbarende und Schenkende.

Das geschieht besonders in menschlichen Grenzsituationen:
1. Eintritt ins Leben (Taufe),
2. Erwachsenwerden (Firmung),
3. Schuld (Buße),
4. lebensbedrohliche Krankheit (Salbung),
5. Gemeinschaft als Leib Christi (Eucharistie),
6. lebenslange Partnerschaft (Ehe),
7. lebenslanger Dienst (Weihe).

Die Kirche hätte natürlich auch von anderen Zeichen sagen können, dass sich ihr Wesen und ihr Wirken als Kirche darin verwirklicht – man denke an Aschekreuz, Fußwaschung, Segensriten, Ordensprofeß usw. -, aber sie hat sich auf diese sieben Zeichen konzentriert, während Augustinusnoch von über 300 Sakramenten ausging! In der Gemeinde als dem “Leib Christi” wirkt Gottes Gegenwart offenbarend, schenkend, heilend.

 „Das Ur-Sakrament ist Jesus Christus. Er ist das “Bild”, das “Realsymbol”, die “Verleiblichung” Gottes in unsere Welt hinein. Er ist das Wort Gottes, das nicht über Gott spricht, sondern ihn selbst in unsere Geschichte hineinbringt. Er ist die Hand, die Gott zu uns hin ausstreckt, kurz: das Sakrament schlechthin.“

(Franz-Josef Nocke)

Aus: Ulrich Zurkuhlen: Glaube im Wandel; 60 Schlüsselbegriffe erklärt; Kevelaer, Butzon und Bercker; Münster, Dialogverlag 1999, ISBN 3-933144-20-5.

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